E21 Elementa

Typologie

Reihenhaus

Data

1’890m3 GV SIA416, 625m2 GF, 365m2 BF

Status

Strategische Planung, Vorprojekt

Jahr

2021 - 2022

Zusammenarbeit

Studio Miskeljin, Visualisierungen
Shibuleru, Möbeldesign Stuhl Ticino und Flow

No items found.

Das Grundstück in Thalwil, eingebettet in die sanfte Hanglage zwischen den Bahngleisen, eröffnet eine außergewöhnliche Gelegenheit, die spezifische Topografie der linken Zürichseeseite architektonisch zu erschließen. Die nach Osten gerichtete Ausrichtung gewährt ein beeindruckendes Seepanorama, während die südwestliche Position optimale Bedingungen für eine intensive Besonnung bietet. Um das inhärente Potenzial dieser Lage in vollem Umfang zu entfalten, wurde die Typologie des Doppeleinfamilienhauses als architektonische Antwort gewählt.

Das konzeptionelle Entwurfsprinzip greift die Idee der vertikalen Schichtung auf und nutzt zweigeschossige Lufträume, um sowohl die Seesicht als auch die Lichtqualität der bergseitigen Räume zu maximieren. Der Zugang durch einen sorgfältig gestalteten Vorgarten schafft eine vielschichtige Raumerfahrung, die als transitorischer Raum zwischen Außenwelt und Wohnbereich dient. Die auf vier Ebenen organisierte Raumstruktur offeriert eine Abfolge großzügiger Außenbereiche – von Gärten über Balkone bis hin zu Terrassen – und schafft somit ein fließendes Wechselspiel zwischen Innen- und Außenraum.

Die duale Fassadengestaltung verkörpert das zentrale architektonische Leitmotiv: Eine innere Fassadenebene schafft Geborgenheit und Privatsphäre, während die äußere Fassadenstruktur als akustische Pufferzone gegen den Lärm der Bahn agiert und gleichzeitig eine skulpturale Antwort auf die Umgebung formuliert. Dieses zweischichtige Fassadenkonzept transformiert Funktionalität in ein ästhetisch anspruchsvolles Statement und reflektiert die kontextuelle Vielschichtigkeit des Standortes.

Die räumliche Organisation wird zur narrativen Erfahrung: Die Abfolge der Räume ist dramaturgisch inszeniert und entwickelt eine kohärente räumliche Erzählung, die den Besucher durch eine dynamische Choreografie von Innen- und Außenraum führt. Diese räumliche Dramaturgie intensiviert die Wahrnehmung des Ortes und verstärkt die symbiotische Beziehung zur landschaftlichen Umgebung.

Die minimalistische, klar definierte Ästhetik manifestiert sich in der rhythmischen Abfolge horizontaler und vertikaler Architekturelemente, die eine strenge, zugleich jedoch lebendige Fassadenkomposition erzeugen. Großformatige Verglasungen agieren als durchlässige Membranen, die den Innenraum mit Licht durchfluten und den visuellen Dialog mit der Umgebung fördern.

Eine subtil gestaltete Mauer gliedert das Erdgeschoss in öffentliche und private Bereiche, wobei sie nicht nur strukturelle Stabilität, sondern auch eine gestalterische Orientierung bietet, die die horizontale Gliederung des Baukörpers akzentuiert. Die architektonische Formensprache strebt eine Synthese aus konzeptioneller Klarheit, funktionaler Effizienz und kontextueller Sensibilität an und veranschaulicht, wie die Reduktion auf das Wesentliche eine Ausdruckskraft erzeugt, die sowohl rational als auch emotional erfahrbar ist.

Der Innenhof, als integraler Bestandteil des Entwurfs, fungiert als räumliche Schnittstelle zwischen Architektur und Natur. Eingefasst von einer klaren, minimalistisch gestalteten Fassade, die durch gezielte Materialwahl und Linienführung besticht, repräsentiert er das Wechselspiel von Offenheit und Abgrenzung. Transparente und semi-transparente Glaselemente ermöglichen eine erweiterte Raumwahrnehmung, in der Innen- und Außenwelt in einen kontinuierlichen Dialog treten.

Ein zentrales, organisch gewachsenes Element – ein Baum im Innenhof – verkörpert die Symbiose von Natur und Architektur und erzeugt eine ruhige, kontemplative Atmosphäre, die die Strenge der umgebenden Geometrie aufbricht. Er steht als Metapher für das Lebendige im architektonischen Kontext und schafft eine harmonische Verbindung von Schutz und Offenheit, Innen- und Außenraum.

Im Inneren betont eine über zwei Geschosse reichende Bücherregalstruktur die vertikale Dimension des Raumes und setzt ein intellektuelles Statement, das den Raum als Ort der Reflexion und kulturellen Auseinandersetzung definiert. Sichtbetonoberflächen an Decken und Balkonen verleihen dem Raum eine kühle, industrielle Eleganz und stehen in bewusstem Kontrast zur warmen, haptischen Materialität der Bücherregale.

Die Raumgestaltung vermittelt ein Gefühl von Offenheit und kommunikativer Lebendigkeit, indem sie horizontale und vertikale Raumbeziehungen in einen fließenden Dialog bringt. Diese räumliche Konzeption ermöglicht eine flexible und zugleich strukturierte Wohnnutzung, die den modernen Lebensstil in seiner Vielschichtigkeit reflektiert. Die Innenraumgestaltung manifestiert eine Synthese aus ästhetischer Klarheit, funktionaler Rationalität und intellektueller Tiefe und verkörpert die Prinzipien einer Architektur, die Transparenz, Minimalismus und Flexibilität in eine einladende Wohnatmosphäre transformiert, die das Wohlbefinden ihrer Bewohner in den Mittelpunkt stellt.

No items found.
Zuruck

R8688 Duo

Weiter